Städtebaulicher Wettbewerb Lehrte

Städtebaulicher Wettbewerb Lehrte BAhnhofstraße  & rathausviertel


Auftraggeber
öffentlich
Standort
Lehrte
Zeitraum
2023
Zeitraum
2023
Status
abgeschlossen
verantwortl. Partner
Jan Schulz


Zentrale Motive der städtebaulichen Neuordnung sind die Verknüpfung der Teilbereiche Rathausviertel, Bahnhofsstraße und Gartenstraße durch attraktive Wegeverbindungen, Freiflächen und Plätze mit je eigenständigen Qualitäten und das Einfügen einer abwechslungsreichen Bebauung, die sich an der Maßstäblichkeit des Umfeldes orientiert. Ergänzend wird vorgeschlagen, die Grünverbindung des „Alten Bahndamms“ in Richtung Norden bis hin zum Bahnhof und darüber hinaus als „Grüne Fuge“ zwischen Neubauten und Gleiskörper fortzusetzen. Die Durchlässigkeit in Nord-Süd-Richtung abseits der Straßen würde so verbessert und die bisherigen Restflächen in einen öffentlich zugänglichen und für das Mikroklima wertvollen Freiraum verwandelt. Auch die Bereiche des Neuen Zentrums und des Zuckerzentrums werden durch das ergänzte und aufgewertete Wegenetz an das Plangebiet angebunden und städtebaulich integriert.

Das denkmalgeschützte Bahnhofsempfangsgebäude könnte als Ausstellungsort nachgenutzt werden und zusammen mit der vorgeschlagenen Inszenierung des Tunnels als erweiterte Ausstellungsfläche zu einem wichtigen Baustein in der Aufwertung dieser Verkehrsorte werden. Inhaltliche Bezüge zu der Industriegeschichte von Lehrte und Entwicklung der Eisenbahn ließen sich gut herstellen. Die Durchquerung des Tunnels könnte ganz nebenbei zu einem besonderen Erlebnis für Passanten und BesucherInnen werden.

 


Die Bebauung entlang der Bahnhofstraße ist in mehrere Baufelder gegliedert, die eine Entwicklung in unterschiedlichen Konstellationen und Entwicklungsphasen zulässt. Durch die vorgeschlagene Gestaltung der Flächen zwischen Bebauung und Gleiskörper als „grüne Biodiversitätsfuge“ werden Hinterhofsituationen vermieden und eine „zweite Vorderseite“ hergestellt.

Durch die Rhythmisierung der neuen Straßenrandbebauung entlang der Bahnhofstraße mittels Vor- und Rücksprünge in der Bebauung entsteht eine abwechslungsreiche Raumfolge. Wichtig für die zukünftige Belebung des Quartiers ist die Besetzung der Erdgeschosszonen durch öffentlichkeitswirksame Nutzungen und ein vielfältiger Nutzungsmix in den Obergeschossen. Das neue Bahnhofsgebäude mit Reisezentrum, Gastronomie und einem kleinen und einladenden Bahnhofsvorplatz markiert den Auftakt der Umstrukturierung.

Für die Flächen an der Gartenstraße wird die Konzeption eines Ensembles aus Mehrfamilienhäusern vorgeschlagen, die sich um einen gemeinschaftlichen Wohnhof gruppieren. Die den Erdgeschosswohnungen zugeordneten Privatgärten sind zu den angrenzenden Gartenzonen ausgerichtet. Maßstäblichkeit, Geschossigkeit und Typologie respektieren die Bebauung der Umgebung. Die aktuell vorhandene temporäre Kita wird in die Wohnbebauung integriert. Die Außenfläche orientiert sich Richtung Osten.

Der verbleibende Bereich wird durch den Erweiterungsbau des Rathauses besetzt. Die Kantine im EG kann die angrenzende Freifläche mitnutzen. Eine Erschließung und auch Durchwegung ist über die Fuge zwischen Neubau und Bestand möglich.


Kategorie: Städtebaulicher Wettbewerb
Fläche: 4,4 ha
Auszeichnung: 1. Preis

Team: Viktor Laier, Marie Gunst, Laura Meinzer