Heidelberg Bahnstadt

Heidelberg Bahnstadt – Baufeld Z4


Auftraggeber
privat
Standort
Heidelberg
Zeitraum
2017
Zeitraum
2017
Status
abgeschlossen
verantwortl. Partner
Jan Schulz


Städtebaulicher Rahmen
Dem Masterplan der Bahnstadt liegt das klassische städtebauliche Prinzip der Raumkanten und Blockbildung zugrunde. Dieses bildet sich auch im B-Plan ab. Die Festsetzungen von Mindest- und Maximalhöhen sowie von Baulinien und Baugrenzen geben ein präzises räumliches Korsett für die Bebauung des Grundstückes vor, das mit dem vorliegenden Entwurf ausgefüllt wird.

Dialektik von außen und innen
Die städtebaulichen und planungsrechtlichen Rahmenbedingungen werden mit dem Entwurf konsequent in die Figur des Blockrandes übertragen. Die Dialektik von öffentlichem Straßenraum und privatem / gemeinschaftlich genutztem Blockinnenbereich wird damit gezielt gestärkt. Dies berücksichtigt auch die geplante Vermarktung als ETWs und eine zu erwartende Nutzerklientel, die voraussichtlich großen Wert auf ein geschütztes Umfeld im Nahbereich der eigenen Wohnung legt.

Aufteilung in einzelne Hauseinheiten 
Die geschlossene Blockrandbebauung gliedert sich in individuelle Hauseinheiten. Die einzelnen Häuser sind ablesbar in der Gebäudekubatur, durch das Verspringen der Trauflinie im Bereich der Dachterrassen sowie durch die deutliche Ausgestaltung der Hauseingänge. Letztere tragen zu einer eindeutigen Adressbildung und guten Orientierung für Anwohner und Besucher bei.

Wohnungsausrichtung und Blickbeziehungen ins Grüne
Bei der Grundrissstrukturierung wurde großer Wert darauf gelegt, möglichst viele Wohnungen „durchzustecken“, wobei die Wohnbereiche prominent nach außen, die privaten Schlafräume und Rückzugsbereich in den ruhigeren Hof ausgerichtet sind. Einem Großteil der Wohnungen, die nur zur Straße hin gerichtet sind, sind als besonderes Qualitätsmerkmal Erker im Wechsel mit Loggien zugeordnet. Von den Erkern im Süden hat man einen Blick entlang des Langen Angers Richtung Naturraum Bergstraße. Von den Erkern im Westen und Osten blickt man in Richtung des südwestlich an die Bahnstadt angrenzenden Landschaftsraumes.

 


Geschossigkeit und EG-Nutzungen
Ausgehend von einer maximalen Gebäudehöhe von 18,50 m gliedert sich der Entwurf in einen füngeschossigen Teil nach Westen und Süden sowie einen sechsgeschossigen Teil gegenüber den rein gewerblich genutzten Nachbarbebauungen im Norden und Osten.

In der Fünfgeschossigkeit ist im EG eine ausreichende Raumhöhe zu erzielen, um hier kleine Geschäfte, Co-Working-Spaces, kreativwirtschaftliche Nutzungen o.ä. anzusiedeln. Auf der prominenten Ecke im Süden gegenüber der Kindertagesstätte wird eine Gastronomie vorgeschlagen.

In den weniger prominent gelegenen Zonen nach Norden und Osten würde man sich auch eine öffentliche Sockelnutzung wünschen; diese lässt sich aufgrund des Vermarktungskonzeptes jedoch kaum realisieren. Daher wird hier straßenseitig eine zweigeschossige „Sonderlösung“ vorgeschlagen, in der sich auf dem unteren Niveau Eingangsfoyers und Fahrradabstellräume abwechseln. Dazwischen stecken Wohnungen durch, die auf dem ca. 1,35 m erhöhten Hofniveau liegen. Teilweise staffeln sich Zimmer über die EG-Zone, so dass hier attraktive Splitlevel und Maisonette-Situationen entstehen. Die hofseitigen Wohnbereiche im EG und 1. OG sind deutlich über der Regelgeschosshöhe und bieten zusammen mit den vorgelagerten Gärten eine sehr hohe Wohnqualität.

Farb- und Materialkonzept
Der Entwurf setzt auf eine wertige Anmutung der Gebäudehülle. Die Fassade im EG wird mit schmalen, langen und im wilden Verband verlegten Sandsteinplatten in einer beige-gräulichen Färbung belegt. Die aufgehenden Geschosse haben eine Putzoberfläche in einer ähnlichen Färbung, um ein möglichst homogenes Gesamterscheinungsbild zu erzeugen. Neben den Fenstern sind Putzfaschen etwas dunkler abgesetzt. Diese gehen obtisch in den außenliegenden Sonnenschutz aus faltbaren, gestanzten Metall-Schiebeläden in einem dunklen Bronzeton über. Die Fensterrahmen sind ebenfalls in dunkler Bronze gehalten. Die eingeschnittenen Loggia- und Terrassenbereiche strahlen in einer hellen Putzfarbe aus der Fassade heraus.


Kategorie: Städtebau + Hochbau
Umfang: 0,5 ha
Planungspartner: silisight – 3D-Visualisierung für Architektur + Design

Team: Johanna Schulte